Die Hochschulgespräche 2025 fanden am 11. September 2025 im historischen Ambiente des Grazer Minoritensaals statt und boten eine ideale Plattform für hochkarätigen Austausch und vertiefende Diskussion zum aktuellen Thema „Akademische Freiheit: Aktuelle Bedrohungen – notwendige Schranken – innovative Governance“. Rund 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hochschulmanagement, Ministerium, ÖH, europäischen Einrichtungen, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft debattierten bei der vom Zentrum für österreichisches und europäisches Hochschulrecht sowie Hochschulgovernance (ZHR) und dem Zentrum für Hochschulgovernance und Transformation an der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) sowie der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) organisierten und vom Land Steiermark finanziell unterstützten Tagung mögliche Gefährdungen, vor allem aber notwendige Maßnahmen zur Stärkung der Akademischen Freiheit an Universitäten und Hochschulen – eine der wesentlichen Zukunftsfragen des Hochschulwesens, nicht nur in Österreich.
Als Referentinnen und Referenten bzw. als Gäste auf dem Podium konnten Univ.-Prof. Dr. Klaus Poier (ZHR) und Univ.-Prof. Dr. Attila Pausits (UWK) Persönlichkeiten von europäischem Format begrüßen. Mit zwei inspirierenden Impulsvorträgen zu Begriff und Konzept der Akademischen Freiheit bereiteten Prof. Dr. Ulrike Ackermann (John Stuart Mill Institut, Bad Homburg) und Univ.-Prof. Dr. Christoph Bezemek, B.A., LL.M. (Yale) (Universität Graz) den Boden für die nachfolgenden Podiums-, Tisch- und Publikumsdiskussionen.
Am Panel 2 trugen Dr. Lars Lott (Politikwissenschafter, Academic Freedom Index, Universität Erlangen-Nürnberg), SC Mag. Elmar Pichl (Leiter der Hochschulsektion, BMFWF) und Dr. Monika Steinel (Stv. Generalsekretärin der European University Association, Brüssel) spannende Diskussionsimpulse zu europäischen und internationalen Entwicklungen bei.
Über Herausforderungen der Akademischen Freiheit innerhalb der Hochschulen debattierten in der Folge Generalsekretärin Dr. Katharina Poiger Ruloff (ETH Zürich), Rektor Dr. Peter Riedler (Universität Graz) und Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Tiefenthaler (Vorsitzender der Universitätengewerkschaft für wissenschaftliches und künstlerisches Personal, GÖD) am Panel 3 samt aktiver Mitwirkung des Publikums.
Die Präsidentin der uniko, Rektorin Mag.a Brigitte Hütter, MSc, Rektorin Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Andrea Schenker-Wicki (Universität Basel) und Selina Wienerroither (Vorsitzende der ÖH) diskutierten abschließend Herausforderungen für die Akademische Freiheit im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft (Panel 4) aus unterschiedlichen Perspektiven. Für die souveräne Moderation der spannenden Diskussionen sorgte Mag.a Alice Senarclens de Grancy, MSc, Die Presse.
Als Ergebnis der Debatten wurde von den Organisatoren die Grazer Erklärung zur Akademischen Freiheit verabschiedet, die drei Handlungsstränge als vordringlich hervorhebt: 1. Die Akademische Freiheit als Grundpfeiler der Demokratie stärker bewusst machen. 2. National und global mehr Verantwortung für die Sicherung Akademischer Freiheit und Autonomie übernehmen. 3. Freie wissenschaftliche und künstlerische Forschung sowie ihre Diskussion und Vermittlung sicherstellen, um innovative Zukunftsgestaltung zu ermöglichen. Die Grazer Erklärung zur Akademischen Freiheit finden Sie hier zum Download.
Ein besonderes Highlight war schließlich die Uraufführung der extra für die Hochschulgespräche 2025 in Auftrag gegebenen Komposition zur Akademischen Freiheit. Martin Iaies lieferte mit seinem Jazztrio ein inspirierendes Werk mit dem Titel „(Un)Limited Freedom“ (die Komposition hier zum Download) – ein stimmungsvoller Ausklang einer perspektivenreichen Tagung, zugleich Auftakt und Anstoß für weiterführende Diskussionen über die Akademische Freiheit und die Zukunft des Hochschulsystems in Österreich und darüber hinaus.